Kopfmodule

Rückblick   Freischießen 2010  12. - 22. August   Rückblick

lieschen

Schützenscheibe von 1791 aus dem Archiv der SG Kronach e.V.


Scheibenbeschreibung:

Die Scheibe zeigt auf einem Platz zwischen Häusern einen vornehm gekleideten Mann mit einem kleinen Mädchen. Daneben der römische Liebesgott Amor auf einem Globus.

Die Umschrift lautet:

"Lisetchen ist ein kluges Kind, Mit jeder andwort so geschwind.
Wie heist ihr Vater ? frag ich sie,
Hans Claus und Compagnie."
Geben V: Der samtlichen Schüzen Compagnie 16 August 1791.“

Handschriftlicher Vermerk in der Scheibenmitte:

gewonnen Alojsius Voitländer
Zinngieser alhie

Soldaten stellten einen erheblichen Anteil unter den Vätern unehelicher Kinder.
Der Garnisonswechsel und die obrigkeitliche Gesetzgebung erlaubten es den Soldaten, sich relativ verantwortungsfrei auf Beziehungen einzulassen. Frauen, die eine Verbindung zu einem Angehörigen des Militärs eingingen, galten allgemein als freizügig und liederlich. Ledigen Müttern war es verwehrt, auf Erfüllung von Eheversprechen oder auf Alimentzahlungen gegen Soldaten zu klagen.
Unbeachtet blieb dabei, dass Heiratsbeschränkungen es für Soldaten oftmals unmöglich machten, eine ordnungsgemäße Ehe zu schließen. Um das Wachstum armer Bevölkerungsschichten zu begrenzen, war es im 18. Jahrhundert Pflicht, vor der Heirat eine Genehmigung der Obrigkeit einzuholen. Soldaten waren nur eine soziale Gruppe unter vielen, die davon besonders betroffen waren.

Anja Weigelt M.A.